Mittwoch, Mai 09, 2012

Interview bei matz ab.

Letzten Monat hat mich Vivienne von matz ab. interviewt. Da ich das Interview so gelungen fand und es so viel persönliches von mir erzählt und wie sometimespink entstanden ist, wollte ich es hier nochmal veröffentlichen.

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Interview mit Julia Piechowska

Liebe Julia, erst einmal die obligatorischen W-Fragen: Wie alt bist Du, woher kommst Du, wie lebst Du und was machst Du beruflich?


Ich bin 31 Jahre alt und wohne in Ulm mit meinem Freund zusammen. Neben dem dawanda-shop arbeite ich noch Vollzeit.
Ursprünglich komme ich aus dem Rheinland, wollte aber noch ein bisschen mehr von Deutschland sehen und bin vor vier Jahren beruflich bedingt nach Ulm gezogen. An Ulm gefällt mir, dass man hier alles mit dem Fahrrad erreichen kann und dass es inmitten der Natur liegt. Wenn man aus Ulm rausfährt kommt man an Wiesen voller wunderschöner Apfelbäume vorbei. Das liebe ich.

Wie und wann kamst Du zum Nähen und schließlich zur Dawanda-Shop-Eröffnung?

Zum Nähen kam ich durch meine Patentante. Wir haben über mehrere Jahre immer Donnerstags Zeit verbracht und an einem dieser Donnerstage, da war ich vielleicht 13 oder 14 Jahre hat sie mich in die Welt des Nähens eingeführt.
An diesem Tag haben wir einen einfachen Sommerrock genäht. Ich durfte mir auch den Stoff aussuchen.
Dann mit 16 Jahren, besuchte ich einen klassischen Nähkurs beim Familienbildungswerk und nähte mir für den kommenden Herbst einen pinken Mantel mit schwarzem Fellkragen.
Darauf war ich sehr stolz und habe ihn gerne getragen.

Dann lag das Nähen lange Zeit brach, denn im Studium hatte ich nicht viel Zeit dazu, kreativ zu sein. Letztes Jahr wurde ich Patentante, Grund für mich die Nähmaschine erneut hervor zu holen. So verbrachte ich wieder die ersten Abende an der Maschine und nähte an einer Baby-Krabbeldecke für mein Patenkind. Die Decke kam gut an 

Ich wohnte damals in einer 5-er WG mit zwei Jungs und noch drei Mädels, die jede für sich sehr kreativ war.
Und so kam es, dass wir uns mit noch ein paar weiteren Freundinnen zusammen, immer Dienstags bei uns in der WG-Küche trafen, mit Nähmaschine, Nadel und Faden oder Stricknadeln bewaffnet und neben Sekt und leckeren Naschereien, die Nähmaschinen bzw. Stricknadeln rattern ließen.
Letzten April (also genau vor einem Jahr) nähte ich dann eine Kosmetiktasche für meine Mutter, dann eine für mich und dann noch eine weitere, in der ich bis heute meine Nähutensilien aufbewahre. Das machte mir viel Spaß und die Kosmetiktaschen sahen nicht nur gut aus, sondern waren auch funktionell, da sich durch ihre bauchige Form so viel unterbringen ließ.
Die Mädels fragten mich, ob ich die denn nun auch verkaufen wollte? Und ich begann immer lauter darüber nachzudenken, ob ich denn bei dawanda nicht einen shop eröffnen sollte.
Bei dawanda war ich vorher auch schon fleißige Kundin gewesen und mir sagte das Konzept zu. Ich fing an, mehr Kosmetiktaschen zu nähen und mich hier auszuprobieren. Die ersten privaten Anfragen kamen auch. Mitte Juli war es dann soweit und ich machte meinen shop auf. Ich weiß noch, wie erstaunt ich war, als ich mein erstes Produkt verkaufte!




Wie kam es zum Shop-Namen „sometimespink“?

„Sometimespink“ ist eine Wortschöpfung, die mich begleitet, seit ich ca. 16 Jahre alt bin. Damals ging es darum, mir einen Namen für meine Email-Adresse zu überlegen. Und ich wollte etwas was mich ausmacht. Pink war damals schon meine Lieblingsfarbe. Da ich aber auch keine pinke Prinzessin sein wollte, kam es eben zu sometimes-pink. Der Bindestrich zwischen „sometimes“ und „pink“ ist dann mit der Zeit verschwunden.

Wie kamst Du auf die Idee Sattelschoner zu nähen?

Meine Sattelschoner sind aus Wachsstoff. Flexiblen Wachsstoff hatte ich schon von Beginn an, in meinen Kosmetiktaschen verarbeitet. Ich mag an diesem Material dass es so funktionell ist, da es abwaschbar und wasserabweisend ist.
Bei einer Freundin ist mir damals ihr ebenfalls selbst genähter Sattelschoner ins Auge gesprungen. Kurze Zeit später habe ich auch einen für mich genäht. Ich habe dann angefangen mexikanischen Wachsstoff für die Sattelfläche zu nutzen, da dieser stabiler ist, und in tollen Farben und Mustern erhältlich ist. So verkörpert dieser die Philosophie von sometimespink „bunte & fröhliche Alltagsbegleiter“ zu produzieren, in optimaler Weise.




Wie viel Zeit verbringst Du in der Woche mit dem Nähen und Herstellen Deiner Produkte?

Das lässt sich schwer sagen. Da ich noch einen Vollzeit-Job habe, ist die Zeit dafür natürlich begrenzt. Es gibt sicherlich Phasen in denen ich viel nähe, z.B. während meines Urlaubs oder wenn ich konkrete Anfragen/Bestellungen habe. Dann rattert die Nähmaschine auch mal 3-4 Stunden durch. Hierbei unterstützt mich mein Freund, indem er die Produktfotos macht, mir mit Rat und Tat zur Seite steht oder lecker für uns kocht! Vielen vielen Dank dafür!

Wann und wie nähst Du? Bevorzugt abends vielleicht vor dem Fernseher oder lieber tagsüber am Wochenende? Hast Du vielleicht sogar ein Extra-Zimmer für Deine Arbeit?

Ich habe ein eigenes Kreativ-Zimmer. Wen wundert es? – sogar mit einer pinken Wand  Dort nähe ich an einem großen Esstisch und höre dabei meist Musik. Dort bewahre ich auch meine Stoffe in einem Schrank auf und dort entwickele ich auch meine Ideen oder schreibe an meinen Blog „sometimespink-diy“.

Wovon lässt Du Dich inspirieren? Wie kommst Du auf Deine Ideen?
Ich stehe auf leuchtende Farben und Muster. Dabei versuche ich neuerdings, wenn ich Stoffe kaufe, mehrere Stoffe von einem Designer zu kaufen, damit die Farben in sich stimmig wirken. Ansonsten bin ich gerade dabei, meine eigenen Ideen weiterzuentwickeln. Dabei inspirieren mich vorrangig meine Hobbies und alltägliche Situationen. Ich stricke sehr gerne und arbeite gerne im Garten. Das letzte DIY-Projekt, was für mich entstanden ist, war ein Strickbeutel/projektbag, in dem ich meine komplette Wolle für mein Frühlingsjäckchen-Projekt aufbewahren konnte.

Hast Du ein Lieblings-Teil in Deinem Shop?
Das ist wirklich schwer zu sagen. Ich mag alle meine Produkte, da sie mich auch in meinem Alltag begleiten.

Welche Hobbies hast Du (sonst)?
Neben dem Treffen von Freunden, stricke ich sehr gerne, weil ich es als sehr beruhigend empfinde, ebenso wie das gärtnern. Letzteres beschränkt sich dabei natürlich eher auf die Sommermonate. Ansonsten bin ich sehr gerne unterwegs und auf Reisen. Abends bin ich meistens vor dem Internet zu finden, wenn ich meinen eigenen Blog pflege, andere Blogs lese, oder Stoffe kaufe. Momentan bereite ich auch unsere Hochzeit vor, denn mein Freund und ich heiraten im Juni 

Was ist Dein Lieblings-Rezept?


Da bin ich ganz vielschichtig ;-) Nudeln mit Soße, also z.B. Spaghetti mit Pesto oder mit sehr gutem italienischem Olivenöl, Rigatoni mit Thunfisch-Kapern-Soße, Fettuchini mit Muscheln in Weißwein, Lasagne mit Lachs….

Wo würdest Du gerne Deinen nächsten Urlaub verbringen?

Hm, meine Lieblingsländer sind sicherlich Italien, die Niederlande und Schweden. Unseren nächsten Urlaub verbringen wir auf einem Weinberg in Italien, in der schönen Toskana. Von dort haben wir auch das leckere Olivenöl, was ich so gerne esse.

Hast Du vielleicht schon neue Ideen, die Du gerade umsetzt, die Du verraten kannst und magst?

Es gibt da einige Ideen, die aber im Moment erst auf dem Papier existieren. Ich kann mir vorstellen, Gartenschürzen zu nähen, Kosmetikbeutel, die man einrollen kann oder auch fröhliche Manschetten für Blumentöpfe aus Wachstoff. Also wie ihr merkt, viele Ideen rund um das eigene Hobby. Ansonsten versuche ich einfach mehr und mehr den eigenen Stil zu finden.

Bist Du vielleicht auch bei Ausstellungen oder Messen zu finden?

Nein, leider noch nicht. Ich bin gerade dabei in Ulm ein oder zwei Läden zu finden, wo ich meine bunten Alltagsbegleiter verkaufen kann. Bis dahin freue ich mich auf einen Besuch in meinem dawanda-shop oder auf meinem Blog.


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Ich hoffe, es hat euch gefallen! Vivienne hatte sich auch bei der shobesprechung und Verlosung sehr viel Mühe gegeben. Den Beitrag dazu und die Verlosung findet ihr hier.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Julia,
das sind wirklich total schöne Sachen, die du da machst. Ich wohne in der Nähe von Ulm und fühle mich mit meiner Kreativität manchmal ein bisschen alleine ;-) Hast du vielleicht einen Tipp für mich, wie ich an andere kreative Menschen in Ulm heran kommen kann?
Liebe Grüße,
Esther

Julia hat gesagt…

Hej Esther,
hm... das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ich bin damals in eine kreative WG gezogen bzw. habe für (spätere) kreative Mitbewohner gestimmt. Da haben schon zwei Mal sehr kreative Mädels mit mir zusammen gewohnt!:-)
Und sonst? Lerne Menschen über gemeinsame Hobbys kennen! Ich habe andere kreative Menschen kennengelernt, weil mein Freundeskreis sich stets erweitert hat. Außerdem besuche ich alles mögliche zum Thema Kunst & Kultur. Also Museumsführungen in der Galerie Weißhaupt, Vernissagen, Performance-Auftritte, Kulturnacht, kreative Abende...
Ansonsten organisiere doch auch deinen eigenen kleinen kreativen Abend? Oder verabredest dich mit jemanden um kreativ zu sein? So sprechen dich irgendwann Menschen an, ob sie nicht auch dabei sein können!
Vielleicht hilft dir das weiter?
Und was machst du denn eigentlich gerne kreatives? Hinterlaße doch sonst deine email-adresse hier, vieleicht schreibt dich jemand kreatives an?..? Auf jeden Fall wünsche ich dir Glück beim Finden und Gefunden werden!

Anonym hat gesagt…

Hallo Julia,

Du hast einen wunderschönen Blog. Ich habe Dich gestern entdeckt und freue mich noch mehr von Dir zu lesen. Deine Handarbeiten sind klasse.

Liebe Grüße
Claudia

Julia hat gesagt…

Liebe Claudia,
wie lieb von dir! So ein netter KOmmentar freut mich natürlich sehr! Aber jetzt hast du mich neugierig gemacht! Welche Stadt steht denn für das "Ho"? Ich mag deinen Avatar (sagt man das so?) - sehr individuell!

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